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Aus den Traditionen heraus Neues entwickelt

Neuhausen hat sich gewandelt: Vor 100 Jahren hatte Neuhau-

sen einen eher dörflichen Charakter, heute präsentiert es sich

selbstbewusst und modern und mit einem lebendigen und be-

lebten Zentrum. Innerhalb von 100 Jahren hat sich die Ein-

wohnerzahl mehr als vervierfacht, Baulücken im Ortskern wur-

den geschlossen, neue Wohngebiete wurden erschlossen.

Vor allem in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg gab es ei-

nen starken Zuwachs durch Flüchtlinge und Vertriebene. Am

31.12.2014 hatte Neuhausen genau 11.748 Einwohner. In der

„Oberen Ziegelei“, im „Quartier für Generationen“ und in den

„Akademiegärten“ entsteht neuer Wohnraum.

Mitten im Ortskern gibt es mehrere historische, das Ortsbild

prägende Gebäude: Zum einen die Katholische Kirche St. Peter

und Paul. Für eine Dorfkirche hat sie enorme Ausmaße, gerne

wird sie als größte Dorfkirche Deutschlands bezeichnet. Und

das nicht umsonst, reflektiert wird in dieser Größe die große

Bedeutung des Katholizismus in und für Neuhausen – lange

Zeit galt Neuhausen als „Schwanzfeder des Kaiseradlers“ und

war katholische Enklave mitten im protestantischen Württem-

berg. Der Katholizismus hat viele Traditionen in Neuhausen ver-

ankert. Auf ihrem Vorgängerbau neu erbaut und vergrößert

wurde die Kirche in den Jahren nach 1850 innerhalb kürzester

Zeit, der Turm wurde nachträglich im Jahr 1912 erhöht.

Zwei weitere, deutlich ältere, aber den Ort und das Ortsbild

ebenso prägende Gebäude sind das Obere Schloss und das

Untere Schloss. Das Obere Schloss baute ab 1518 Hans VIII.,

Ritter von Neuhausen, das Untere Schloss wurde zwischen

1560 und 1566 von Wilhelm IV. von Neuhausen erbaut. Es

gibt viele weitere Gebäude in Neuhausen, die die Filderkom-

mune einzigartig und unverwechselbar machen und die Iden-

tität stiften.

Um Neues zu entwickeln, ist es wichtig, Traditionen zu ken-

nen. Die über Jahre hinweg behutsam aus dem Bestand und

den Traditionen entwickelte Ortskernsanierung hat es sich zur

Aufgabe gemacht, die zentralen Gebäude miteinander optisch

und räumlich zu verbinden, sie in die erste Reihe zu stellen, sie

erfahrbar zu machen. Und so Lebensqualität für die Bürgerin-

nen und Bürger und die Besucher zu schaffen. Plätze, Gebäu-

de und Wegeverbindungen sind der Rahmen, mit Leben füllen

diesen Rahmen die Menschen, mit ihrer Kreativität, ihrem En-

gagement und ihren Ideen.

1998

hat der Architekt Andreas

Edelmann das Gebäude Schlossplatz 2

erworben und restauriert. Moderne

Materialien und Stilelemente verknüpfte

er dabei behutsam mit der historischen

Bausubstanz.

1999

Aufnahme ins Sanierungsprogramm

des Landes Baden-Württemberg. Das

Architekturbüro Lutz und Partner prä-

sentierte im Oktober 1999 das Gesamt-

konzept für den Ortskern.