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tierte sich an historischen Funden am Gebäude. Im Inneren
des Gebäudes befindet sich ein Aufzug, angebaut wurde ein
großes gläsernes Treppenhaus. Neue Aus- und Einblicke sind
nun von vielen Orten aus möglich.
Durch die Freitreppe vor dem ursprünglichen Haupteingang
des Oberen Schlosses ist es gelungen, das historische Gebäude
optisch an den Schlossplatz anzubinden und eine besondere
Raumsituation ist entstanden. Das historische Fachwerkgebäu-
de wirkt durch den Abriss der später angebauten Verbin-
dungsgebäude hin zu den historischen Nebengebäuden nun
als Solitär. Viel Wert gelegt wurde während der Sanierung auf
Nachhaltigkeit, wieder verwendet wurden verschiedene origi-
nale Materialien, darunter Bodenbeläge aus Holz und Fliesen.
Mehrere teilweise unterschiedlich nutzbare Veranstaltungs-,
Verwaltungs- und Unterrichtsräume prägen die beiden ersten
Stockwerke, in den Stockwerken darüber hat die Öffentliche
Katholische Bücherei – Mediathek ihr neues Domizil gefunden.
Beim Festakt zur Einweihung im Februar 2011 sagte der da-
malige baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst
Pfister: „Das Bildungszentrum Oberes Schloss ist ein Kleinod,
das nicht nur in Neuhausen und auf den Fildern ausstrahlt, es
ist eine Perle im ganzen Land.“
Auszeichnung
2011: „Kleiner Hugo“
Verliehen vom Landesverband
Baden-Württemberg des Bunds
Deutscher Architekten (BDA)
Besonders überzeugte die Jury die kla-
re Trennung von Alt und Neu – das glä-
sernde Treppenhaus sei sofort als mo-
derner Neubau zu erkennen, es gebe
keine „historisierenden Anbiederungs-
versuche“. Auch die Beschränkung
der Architekten Prof. Peter Cheret und
Jelena Bozic auf drei Hauptmaterialien –
Brückenstahl, Glas und Werkstein – ge-
fiel den Fachleuten. Das Obere Schloss
zeige, so urteilte die Jury weiter „einen
souveränen Umgang mit dem Materi-
al und Sensibilität im Umgang mit dem
historischen Bau“.